Zentralinstitut der Spitäler

Tätigkeitsbericht

2023

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Zentralinstitut der Spitäler

Ein hochqualifiziertes gemeinnütziges medizintechnisches Institut im Dienst des Gesundheitsnetzes des Kantons Wallis und der Region Riviera Chablais, im Spital Wallis integriert.

Qualitativ hochstehende Leistungen für die Patientinnen und Patienten sowie unsere Partner:

Spitäler

  • Spital Wallis
  • Hôpital Riviera Chablais Waadt-Wallis

Öffentliche Institutionen

  • Staat Wallis
  • APH-SMZ

Gesundheitsfachpersonen

  • Arztpraxen
  • Kliniken
  • Ärztliche Bereitschaftsdienste

Zweck

Wir tragen zur Gesundheit der Bevölkerung bei, indem wir qualitativ hochstehende Leistungen im Nahbereich an-bieten und uns an der Entwicklung des Gesundheitsnetzes beteiligen.
Wir fördern eine wohlwollende Kultur und werten die Zusammenarbeit auf, um ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen.
Als bewusstes Unternehmen setzen wir uns für die Nachhaltigkeit ein und bauen vertrauensvolle Beziehungen auf, die auf das Wohlergehen aller Beteiligten ausgerichtet sind.

    Wir lassen uns von folgenden Werten leiten

    • Wohlwollen/Gleichbehandlung
      Die Interessen des anderen berücksichtigen und allen die gleichen Chancen einräumen.
    • Kompetenz
      Im eigenen Tätigkeitsbereich vertiefte Kenntnisse sicherstellen, um den gemeinsamen Auftrag des Unternehmens erfolgreich zu erfüllen.
    • Verantwortung
      Sich der Folgen seiner Handlungen bewusst sein und zum Ergebnis dieser Handlungen stehen.
    •  Zusammenarbeit
      Gemeinsam an der Umsetzung unseres Zwecks arbeiten.
    • Nachhaltigkeit
      Auf die aktuellen Bedürfnisse eingehen, ohne die Ressourcen für die künftigen Generationen zu gefährden.
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    MARKANTE ZAHLEN

    Millionen Umsatz

    Mitarbeitende

    APOTHEKE

    388’623 Bestellungen
    16’857 präparierte Chemotherapien
    616 Interventionen von Apothekerinnen und Apothekern zur Sicherung der Medikation

    SPRECHSTUNDEN

    29’891 ambulant

    STERILISATION

    76’500 aufbereitete Instrumentensiebe
    75’000 aufbereitete individuelle Instrumente

    MEDIZINTECHNIK / EINKAUF

    4’933 behobene Störungen/durchgeführte Wartungen
    2’447 Kaufdossiers

    QUALITÄT

    13 interne Audits
    3.5 Tage externer Audits
    86 deklarierte Verbesserungsmassnahmen

    LABORS

    4’599’133 Millionen Analysen
    61,67 Millionen KLV-Punkte

    TRANSFUSION

    11’278 gelieferte Blutprodukte

    Pathologie

    61’262 Fälle
    16,52 Millionen TARMED-Punkte

    FORSCHUNG / BILDUNG

    6 abteilungen für postgraduale Weiterbildung FMH
    5 Abteilungen für Weiterbildung FAMH
    1 Abteilung für Weiterbildung FPH
    3 Ausbildungs- und BM-W-Zentren
    46 wissenschaftliche Publikationen
    21 Präsentationen an Kongressen

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    PRÄGENDE EREIGNISSE

    Im Jahr 2023 wurde nach drei Jahren Pandemie, die unser Gesundheitssystem an seine Grenzen brachte, eine Rückkehr zur Normalität erwartet. Aber unsere Ziele wurden durch neue Krisen wie den Ukrainekrieg, die Versorgungsengpässe bei zahlreichen Nahrungsmitteln und eine rasch ansteigende Inflation wieder in Frage gestellt. Trotz dieses schwierigen Umfelds konnten im ZIS jedoch mehrere wichtige Projekte umgesetzt werden.

    SCHAFFUNG EINER GESUNDHEITSEINHEIT FÜR MIGRANTEN AUS DEM ASYLANTENBEREICH (USMA)

    Auf Antrag der Dienststelle für Gesundheitswesen und der Dienststelle für Sozialwesen wurde im Oktober 2023 innerhalb des ZIS die USMA geschaffen. Bei der Ankunft von Migrantinnen und Migranten im Asylbereich koordiniert diese Einheit die Versorgung gesundheitlicher Probleme dieser Personen und sorgt für deren Weiterverweisung.

    Konkret führt die USMA bei der Ankunft von Personen aus der Ukraine Gesundheitsbilanzen und Sprechstunden in den Heimen durch. Bei Bedarf sieht sie auch Impfungen vor. Zudem kann sie eine Grundversorgung gewährleisten. Längerfristig wird diese Bevölkerungsgruppe jedoch von den üblichen Akteuren des Gesundheitsnetzes versorgt. Die Einheit hat ebenfalls den Auftrag, die Asylsuchenden insbesondere in Hygiene- und Gesundheitsfragen zu schulen und zu informieren.

    Als mobile ambulante Struktur interveniert die USMA in den Heimen und in den Empfangsbüros für Asylsuchende. Sie besteht aus Pflegefachpersonen für die Erstaufnahme, einer für die Organisation und die Administration zuständigen Projektleiterin sowie einer Unterstützung durch ein Sekretariat und einen Arzt im Teilpensum. Insgesamt umfasst diese Einheit 2,6 Vollzeitäquivalente. Die USMA ist auf dem gesamten Kantonsgebiet tätig und bietet ihre Leistungen der gesamten Migrationsbevölkerung im Asylbereich an.

    Das ZIS ist für die operative Führung der USMA zuständig. Für die Strategie ist eine Steuerkommission verantwortlich, die aus Vertretern der Dienststelle für Sozialwesen und des ZIS besteht und vom Kantonsarzt geleitet wird.

    Zusammenfassend sorgt die USMA dafür, dass diese Bevölkerungsgruppe in ihrer ungewissen Situation rasch eine Grundversorgung erhält. Anschließend organisiert sie die weitere Grundversorgung und bei Bedarf auch die Zweitversorgung. Beide Versorgungen werden von Leistungserbringern innerhalb des Kantons Wallis sichergestellt.

    DIGITALISIERUNG DER PATHOLOGIE

    Mit der digitalen Pathologie werden die histologischen Schnitte nicht mehr unter einem optischen Mikroskop, sondern auf einem Computerbildschirm untersucht. Für die Digitalisierung ist das Einscannen der Schnitte mit einer sehr hohen Auflösung erforderlich. Zudem muss eine entsprechende Software angeschafft werden. Die Abteilung Histozytopathologie hat sich für die Digitalisierung entschieden, um mit dieser Technologie die Bearbeitung der pathologischen Daten zu verbessern. Das Projekt ist in mehreren Phasen umgesetzt worden: Planung (Design der Datenflüsse), Kauf der Einrichtungen (Evaluation der technischen Werkzeuge, des Zubehörs und der Software), Integration der Informatiksysteme und Schulung des Personals. Vor der Umstellung der medizinischen Diagnose auf das digitale Format sind retrospektive und prospektive Validierungen realisiert worden, die sich auf den Vergleich der Diagnose desselben Operateurs im klassischen und digitalen Format (das digitale Format ist vor oder nach dem klassischen Format überprüft worden) abgestützt haben. Nach Überwindung der administrativen, technischen und finanziellen Hürden bietet die digitale Pathologie mehrere bedeutende Vorteile: effizienteres Management der Schnitte (histologische Schnitte), gleichzeitige und/oder überlagerte Anzeige verschiedener Färbungen oder unterschiedlicher Immunhistochemie auf demselben Bild, unbeschränkter und gleichzeitiger Zugang zu allen histologischen Schnitten mehrerer Ärzte von unterschiedlichen Orten aus, direkter Versand an lokale und internationale Expertenkolleginnen und -kollegen (gegenwärtig in Bearbeitung) und Zugang über Homeoffice. Die Digitalisierung und die digitalen Bilder bieten künftig auch die Möglichkeit zur Unterstützung der Diagnose und zum Einbezug der künstlichen Intelligenz.

    Gegenwärtig werden in der Abteilung Histozytopathologie auf drei Scannern täglich durchschnittlich 700 Schnitte eingescannt. Rund 70 % der Diagnosen werden so über die digitalen Träger gestellt. Für den letzten Schritt hin zu einer 100 % digitalen Pathologie müssen noch finanzielle und logistische Herausforderungen überwunden werden. Diese Prozesse erfordern eine tiefgreifende Veränderung der pathologischen Praxis, öffnen jedoch die Tür zu einer präziseren und personalisierten Medizin, von der in erster Linie die Patientinnen und Patienten profitieren.

    FÖRDERUNG DER LABORBERUFE

    Angesichts der Rekrutierungsschwierigkeiten von biome-dizinischen Analytikerinnen und Analytikern (BMA) und der fehlenden Visibilität der Labors bei der Bevölkerung hat die Direktion des ZIS beschlossen, eine Arbeitsgruppe (AG) zur Förderung der Laborberufe einzusetzen. Im Dezember 2022 ist eine AG mit Mitarbeitenden in Zusammenhang mit dem Labor (BMA, Laborleiter, FAMH, Verantwortlicher für die Kundenbeziehungen, Verantwort-licher HR) gebildet worden. Ihr Zweck: die Welt des Labors in den Vordergrund stellen und diese Tätigkeiten für die Jugendlichen auf der Suche nach einem Beruf attraktiver machen. Bereits in den ersten Sitzungen der AG «Förderung der Laborberufe» sind zahlreiche Ideen aufgetaucht. Um die Arbeit im Labor der Öffentlichkeit vorzustellen und die Jugendlichen im Wallis für diesen Bereich zu interessieren, hat die Gruppe beschlossen, sich regelmässig zu treffen. Mehrere Projekte sind bereits umgesetzt worden. Im Jahr 2023 ist die Idee, in den Labors von Rennaz und Visp «Tage der offenen Türen» zu organisieren, erfolgreich realisiert worden. An beiden Standorten haben jeweils über 80 Per-sonen teilgenommen. Die Besucher haben mit grossem Interesse unsere Labors entdeckt. Die Bilanz ist also äus-serst positiv.

    Gleichzeitig ist in Zusammenarbeit mit der Abteilung Kommunikation ein anderes Projekt umgesetzt worden. Es handelt sich um einen Film, der die Tätigkeit der Labors des ZIS vorstellt. Der Film ist im Labor von Rennaz gedreht worden. Er soll bei verschiedenen Veranstaltungen für die Förderung dieser unbekannten Berufe eingesetzt werden. Es handelt sich zum Beispiel um Besuche in den Schulen (Fachmittelschulen, Orientierungsschulen), die künftigen «Tage der offenen Türen» der Labors des ZIS, das «Miniatur-spital» in Sitten oder die künftigen Auflagen der Berufs-messe «Your Challenge» in Martinach, bei der die AG die Vertretung der Labors des ZIS verstärken will. Gespräche mit den Verantwortlichen der verschiedenen Labors haben ermöglicht, ein Inventar der Praktikumsplätze für die BMA in Ausbildung zu erstellen. In den Diskussi-onen ist zudem auf die Bedeutung der Praktikantinnen und Praktikanten hingewiesen worden. Auch die Organisation der Schnupperlehren von einigen Tagen für Jugendliche ab 14 Jahren in unseren Labors hat wieder Auftrieb erhalten. Diese ersten vielversprechenden Ergebnisse haben die AG dazu motiviert, ihre Tätigkeiten weiterzuführen und neue Projekte zur Förderung der Laborberufe vorzuschlagen.

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    LEISTUNGEN

    Medizinische Sprechstunden

    • Infektionskrankheiten
    • Hämatologie
    • Immunologie, Allergologie
    • Medizinische Genetik

    Spitalapotheke

    • Versorgung mit Arzneimitteln
    • Herstellung von Medikamenten
    • Klinische Pharmazie und Informationszentrum für Medikamente
    • Sicherung des Medikamentenkreislaufs

    Sterilisation der Medizinprodukte

    • Aufbereitung der Medizinprodukte
    • Funktionskontrolle
    • Rückverfolgbarkeit der Instrumente

    Arbeitsmedizin

    • Identifizierung der Berufsrisiken
    • Medizinische Kontrollen
    • Überprüfen von Arbeitsplätzen, Verfahren, Installationen, Produkten, …

    USMA

    Gesundheitseinheit für Migranten aus dem Asylantenbereich

    • Bestimmung der gesundheitlichen Bedürfnisse/Probleme der Asylsuchenden und deren Weiterverweisung an den geeigneten Arzt oder die entsprechende Struktur (Gate-keeping)
    • Durchführung von Pflegesprechstunden in den Heimen für Asylsuchende
    • Erstellung von Gesundheitsbilanzen für die Asylsuchen-den aus der Ukraine

    Labors für medizinische Analysen

    • Klinische Chemie und Toxikologie
    • Hämatologie
    • Mikrobiologie
    • Immunologie – Allergologie
    • Medizinische Genetik

    Epidemiologie der Infektionskrankheiten

    • Infektionsprävention und -kontrolle
    • Tests für sexuell übertragbare Krankheiten
    • Kantonale Einheit für übertragbare Krankheiten
    • Kantonale Impfeinheit

    Medizintechnik und Einkauf

    • Management des medizintechnischen Materials
    • Einkaufszentrale
    • Lagermanagement
    • Materiovigilance
    • Klinisches Forschungs- und Innovationszentrum

    Verkehrsmedizinische Gutachten

    • Bestimmung der Fahreignung

    Histocytopathologie

    • Untersuchung von Gewebe- und Zellproben
    • Schnellschnittuntersuchungen und Molekularanalysen
    • Multidisziplinäre Kolloquien, Tumorboard
    • Autopsie

    Transfusionsmedizin

    • Sicherung der Transfusionskette
    • Laboranalysen (Immunhämatologie)
    • Haemovigilance

    Rechtsmedizin

    • Aufhebung eines Leichnams, Legalinspektionen, Autopsien
    • Klinische Untersuchungen und Feststellung eines sexuellen Übergriffs
    • Gutachten auf der Grundlage von Dossiers
    • Vaterschaftstest

    Gewaltmedizin

    • den Opfern von Gewalt zuhören
    • Verweisen an kompetente Stellen
    • Untersuchungen für die medizinische Verletzungsdokumentation
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    PERSONALRESSOURCEN

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    STRUKTUR

    Direktion

    Dr. Pierre Turini, Direktor
    Herr Olivier Chambovay, Leiter Administration und Finanzen
    Frau Yasmina Fornage, Leiterin Personalmanagement
    Prof. Michel Rossier, Leiter Laboratorien

    Stiftungsrat

    Herr Pascal Strupler, Präsident
    Herr Bernard Monnet, Vizepräsident
    Herr Albert Bass
    Herr Benoît Bender
    Prof. Eric Bonvin
    Frau Emilie Praz
    Herr Arnaud Violland

    Abteilungen und Einheiten

    Medizintechnik und Einkauf

    Herr Pascal Tritz, Chefarzt, Abteilungsleiter

    Klinische Chemie und Toxikologie

    Prof. Michel Rossier, Chefbiochemiker, Abteilungsleiter

    Medizinische Gutachten

    Dr. Maurice Fellay, Leitender Arzt, Abteilungsleiter

    Medizinische Genetik

    Dr. Thomas von Känel, Chefbiologe, Abteilungsleiter

    Immunologie und Allergologie

    Dr. Lionel Arlettaz, Chefarzt, Abteilungsleiter

    Hämatologie

    Dr. Pierre-Yves Lovey, Chefarzt, Abteilungsleiter

    Histozytopathologie

    Dr. PD Igor Letovanec, Chefarzt, Abteilungsleiter

    Einheit integriertes Management

    Herr Léonard Allégroz, Leiter der Einheit

    Personalmanagement

    Frau Yasmina Fornage, Leiterin

    Infektionskrankheiten

    Prof. Stéphane Emonet, Chefarzt, Abteilungsleiter

    Arbeitsmedizin

    Dr. Sophie Rusca, Chefärztin, Abteilungsleiterin

    Rechtsmedizin

    Dr. Bettina Schrag, Chefärztin, Abteilungsleiterin

    Transfusionsmedizin

    Dr. Giorgia Canellini, Chefärztin, Abteilungsleiterin

    Gewaltmedizin

    Dr. Jasmin Steiner, Leitende Ärztin, Leiterin der Einheit

    Apotheke

    Dr. PD Johnny Beney, Chefapotheker, Abteilungsleiter

    Zentralsterilisation

    Frau Janick Bagnoud, Leiterin ad interim

    Logistik

    Herr Marc Sansonnens, Leiter der Einheit

    Gesundheitseinheit für Migranten aus dem Asylantenbereich

    Dr. Maurice Fellay, Leitender Arzt, Einheitsleiter